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Abwasser-Ringversuche

Länderübergreifende Ringversuche (LÜRV)

Die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) hat im AQS-Merkblatt A-3 zur Wasser-, Abwasser und Schlammuntersuchung die Art und Weise der Durchführung von Ringversuchen im gesetzlich geregelten Umweltbereich festgelegt.
Um diese Ringversuche bundesweit einheitlich und harmonisiert durchzuführen, haben sich Ringversuchsveranstalter der Länder und Vertreter von Notifizierungsstellen der Länder in einer Planungsgruppe unter Aufsicht des zuständigen LAWA-Unterausschusses:

Die Planungsgruppe legt dabei alle Eckpunkte zu diesem Ringversuch gemeinsam fest und die Ringversuche werden dann von mehreren Ringversuchsveranstaltern gleichzeitig in identischer Weise durchgeführt.

Ringversuchsprogramm

Das Ringversuchsprogramm richtet sich nach den Anforderungen des Fachmoduls Wasser, in dem die Parameter, die für die Wasseruntersuchungen im gesetzlich geregelten Umweltbereich relevant sind, in mehrere Teilbereiche untergliedert sind:

  • Teilbereich 1: Probenahme und allgemeine Kenngrößen
  • Teilbereich 2: Fotometrie, Ionenchromatografie,Maßanalyse
  • Teilbereich 3: Elementanalytik
  • Teilbereich 4: Gruppen- und Summenparameter (Teil 1)
  • Teilbereich 5: Gruppen- und Summenparameter (Teil 2)
  • Teilbereich 6: Gaschromatografische Verfahren
  • Teilbereich 7: HPLC-Verfahren
  • Teilbereich 8: Mikrobiologische Verfahren
  • Teilbereich 9: Biologische Verfahren, Biotests

Das Fachmodul Wasser finden Sie im Recherchesystem Messstellen und Sachverständige der LAWA.

Das Ringversuchsprogramm wird auf Vorschlag der Planungsgruppe vom Unterausschuss "Merkblattarbeit" der AG Daten der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser festgelegt.

Aus- und Bewertung

Die Aus- und Bewertung dieser Ringversuche richtet sich nach den Vorgaben der DIN 38402 - A45 und des LAWA- Merkblatts A-3 ("Ringversuche zur externen Qualitätsprüfung von Laboratorien" aus LAWA: AQS-Merkblätter zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung, Erich Schmidt Verlag).
Die Festlegung des Vorgabewertes erfolgt auf der Basis des robusten Mittelwerts der Messergebnisse aller Teilnehmer. Die für die Berechnung der zU-Scores notwendige Standardabweichung ergibt sich ebenfalls aus den Messergebnissen der teilnehmenden Laboratorien. Die Planungsgruppe legt vor der Durchführung des Ringversuchs Ober- und Untergrenzen für die Standardabweichung fest, die verhindern sollen, dass die Toleranzgrenzen und damit die Qualitätsanforderungen an die Laboratorien zu scharf oder zu lasch werden.
Alle teilnehmenden Laboratorien erhalten nach Abschluss der Auswertung ein Ergebnisbewertungsblatt, aus dem für alle Messwerte durch Kennzeichnung mit "+" bzw. "-" die Bewertung dieses Einzelwertes hervorgeht. Daneben wird für jeden Parameter dokumentiert, ob er "erfolgreich" oder "nicht erfolgreich" bestimmt wurde. Als "erfolgreich" bestimmt werden die Parameter klassifiziert, bei denen mindestens 50% der Messwerte innerhalb der Toleranzgrenzen liegen. Parameter, für die keine Messwerte abgegeben wurden, werden mit "nicht teilgenommen" gekennzeichnet.
Wenn mindestens 80% der im Ringversuch zu bestimmenden Werte positiv bewertet werden konnten und mindestens 80% der Parameter des Ringversuchs als "erfolgreich bestimmt" bestätigt werden konnten, wird die Ringversuchsteilnahme als insgesamt "erfolgreich" bewertet. "Erfolgreich" bzw. "nicht erfolgreich" wird ebenfalls auf dem Ergebnisbewertungsblatt vermerkt. Die "erfolgreichen" Ringversuchsteilnehmer erhalten zusätzlich eine Bescheinigung über die erfolgreiche Teilnahme in Form einer Urkunde.
Selbstverständlich erhalten die Teilnehmer auch eine ausführliche Auswertebroschüre, in der die Ergebnisse aller teilnehmenden Laboratorien in anonymisierter Form enthalten und tabellarisch und graphisch aufgearbeitet sind. Diese Broschüren sind auch hier auf der Internetseite der AQS Baden-Württemberg verfügbar.